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Re•Actors Vienna

Theatergruppe Wien

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Großartigen schauspielerischen Leistungen

Selbst gerade in einer äußerst fordernden Lebenssituation suchte ich mit dem Besuch der Aufführung von DIE SEE der RE-ACTORS Vienna nach Ablenkung.

Ich erlebte nicht Ablenkung, sondern wurde mit den vielschichtigen Aspekten des Lebens in einer Weise konfrontiert, die mir den Blickwinkel sowohl auf die gesellschaftlichen wie auch individuellen Probleme meiner/unserer Zeit zurechtrückte.
  • Mitgefühl für den angst gesteuerten Möchte-gern-Führer der Unterdrückte
  • eine kraftvolle Herrscherin mit der Kehrseite der Macht :Einsamkeit und Abhängigkeit.
  • die unschuldigen Loyalität des Radikalisierten.
  • ein willenloser Befehlsempfänger
  • der Unterdrückte. der letztlich doch seinem eigenen Gewissen folgt und so Fiktion von Realität unterscheiden kann.
  • die Theaterprobeszene, die zeigt, dass wir Menschen unsere Hölle bewachen und verteidigen, dass die Hölle darin besteht, dass wir uns unsere Rollen nicht selbst aussuchen, aber dennoch gewissenhaft studieren um sie gut zu spielen.
  • der Außenseiter mit Charisma, der seine philosophischen Weisheiten mit Ironie und Zynismus von sich gibt, ohne sich um deren Wirkung zu kümmern.
  • die beiden jungen Menschen – der Gestrandete und die ihres Lebensplan Beraubte – ließen das Suchen nach dem Sinn dieses Lebens („Ihr müsst die Welt trotzdem verändern“) lebendig werden.
  • Schließlich rundeten die Mitläuferinnen zur Aufrechterhaltung der Traditionen das Gesamtgeschehen ab.
Ich habe größte Hochachtung vor dem gesamten Ensemble und dem Regisseur, denen es gelungen ist, dieses komplexe und vielschichtige Stück in so feinen Nuancen, mit großartigen schauspielerischen Leistungen und spürbarer Begeisterung so darzubieten, dass ich nicht nur zusehen, sondern jede einzelne Rolle mitfühlen konnte.
„ Die Produktionen sind jeweils das Ergebnis einer mehrmonatigen prozesshaften Arbeitsweise“ steht im Programmheft. Mit dieser Produktion habt ihr einen Beitrag geleistet, um „die Welt trotzdem zu verändern“ und – mich jedenfalls – daran erinnert, dass es darum geht, die Liebe zu leben.

Mit einem riesengroßen Danke für diesen Abend.

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